}TEST D/A-WAN D
LER
Der D/A-Wandler
Digitalkonverter zählen zu den wichtigsten Baugruppen im zeitgenös
sischen HiFi-Alltag. Ohne sie würde kein CD-Spieler, Streamer oder
AV-Receiver funktionieren. Auch als Stand-alone-Gerät werden sie
immer beliebter.
K
aum eine andere Kom ponentenklasse
lässt sich so schw er in eine Schub-
lade stecken wie der D /A -W andler. Die
eigentliche A ufgabe so eines K onverters
ist es, digitale Z ahlenketten in analoge
S p an n u n g en um zu fo rm en . D ie V erar-
beitung von A udiosignalen bildet aller-
dings nur einen w inzigen Bruchteil seiner
m ö g lichen A ufgabenfelder. Lässt m an
zum Beispiel eine LED -Lam pe pro zes-
sorgesteuert aufleuchten, so ist irgendw o
ebenfalls ein DAC (für das englische Digi-
tal-A nalog-C onverter) im Spiel. C om pu-
ter u n d H andys haben heutzutage D u t-
zende solcher W andler an Bord.
W enn wir in STEREO über DACs spre-
chen, sind stets A udio-K onverter gem eint,
die binäre W erte in M usik um w andeln.
D afür gibt es eine große B andbreite an
G eräten: Puristen begnügen sich m it dem
U m form en der S/PD IF-D atenström e von
C D -Spielern. M ultim edia-D A C s v erfü-
gen o b en d re in ü b e r K o p frö rer-A m p s
u n d U SB-A nschlüsse, die sie zu externen
P C -S oundkarten m achen. U n d schließ-
lich gibt es n o ch ausgew achsene H igh-
E nd-M onster bis in fünfstellige P reisre-
gionen. In ihrem K ern arbeiten aber alle
G eräte im G runde identisch.
C arsten B arn beck
DACs von Dynavox, Denon und Musical Fidelity
aus dem aktuellen Testfeld (von oben)
1: W ELCH E A U FG A B E HAT EIN D /A -W A N D LE R ?
E
igentlich ist der Fall ganz einfach: Ein
D A C „an alo g isiert“ digitale D aten.
N ich t m e h r u n d n ich t w eniger! D ass
es so viele A rten u n d B au fo rm en v o n
D /A -W an d lern gibt, liegt a n d en seh r
u n tersch ied lich en A n fo rd eru n g en u n d
Einsatzzwecken. W ill m an einen betagten
CD-Spieler oder D A T-R ecorder aufpep-
peln, genügt zum Beispiel ein schlichteres
M odell m it ein bis zwei S/PD IF-Eingän-
gen. Ü ber Details wie die T aktung m uss
m an sich keine G edanken m achen, da alle
aktuellen D /A -W andler 44,1 (CD ) oder
48 K ilohertz (DAT) beherrschen. Bei der
Aufwertung von TV -G eräten und Blu-ray-
Spielern ist das schon anders. H ier sind
DACs m it w enigstens 96 K ilohertz erfor-
derlich. N och spezieller ist die W iedergabe
von hochauflösenden M usikdaten, die in
m anchen Fällen sogar 192 kH z erfordern.
Still u n d heim lich hab en H iFi-D A C s
in den vergangenen Jahren die C om pu-
ter-S oundkarte abgelöst. E inverstanden,
C reatives legendäre Soundblaster-K arte
u n d ihre zahllosen A bleger w aren auch
nichts anderes als D /A -W andler. A ller-
dings w aren die nach C om puterspezifi-
kationen im PC I-Steckkartendesign aus-
gelegt. G enau um gekehrt haben seit etwa
zehn Jahren im m er m ehr H iFi-W andler
einen U SB-A nschluss an Bord. D er w ird
von aktuellen Betriebssystem en ohne spe-
zielle Treiber erkannt u n d angesprochen.
N ach dem Einstöpseln des W andlers kann
m an ih n unverzüglich einsetzen. D ieser
Zaubertrick gelingt dank des „H ost-C ont-
ro llers“ (u n ten rechts), den jed er USB-
D A C an Bord hat. D ieser Chip regelt die
A nm eldung im Betriebssystem . Er verrät
dem C om puter, dass es sich bei dem neu
entdeckten G erät um eine A udio-K om -
p o n en te h an d elt u n d w elche T aktraten
u n terstü tzt w erden.
M it dem S prung au f d en C o m p u ter-
schreibtisch kam en neue A nforderungen
auf den W andler zu: Im m er m ehr Modelle
bieten Lautstärkeregler zur A nsteuerung
von A ktivboxen sow ie regelbare K opf-
hörerverstärker. G elegentlich w ird sogar
B luetooth integriert. In vielen G eräten
organisieren außerdem Signalprozessoren
(DSPs) eine R aum anpassung, K langpro-
gram m e oder M edienspieler. A bgesehen
vom LA N -Eingang tre n n t solche A lles-
könner n icht m ehr viel vom Stream er.
Ein Microcontroller w ie der abgebildete „T ASIO 20B" von Texas Instruments regelt die Verbindungs-
prozesse zum Computer. Der Name dieses Modells - das rechte Foto zeigt ein Detail aus Audioengines
D1 - verrät uns, dass der Wandler mit Steinbergs ASIO-Treibern klarkommt.
42 STEREO 7/2014